Was ist Coaching?

Coaching ist ein interaktiver personenzentrierter Beratungs- und Begleitungsprozess im beruflichen Kontext, der zeitlich begrenzt und thematisch (zielorientiert) definiert ist. Die individuelle Beratung von einzelnen Personen, Gruppen oder Teams richtet sich auf fachlich-sachliche und/oder psychologisch-soziodynamische Fragen bzw. Problemstellungen, die sich auf die Arbeitswelt beziehen.

Coaching findet auf einer tragfähigen Beziehungsbasis statt, die durch Freiwilligkeit, gegenseitiges Respektieren und Vertrauen begründet ist und eine gleichwertige Ebene des Kooperierens bedingt.

Das Gespräch zielt immer auf eine Förderung von Selbstreflexion und -wahrnehmung, von Bewusstsein und Verantwortung, und von Selbsthilfe / Selbstmanagement ab.

Coaching arbeitet mit transparenten Interventionen nach dem Prinzip des Öffentlichmachens und des impliziten Vermeidens manipulativer Techniken, die der Entwicklung der Eigenkompetenz und Selbstreflexion entgegenwirken würden.

 

 

Der Prozess baut auf die ressourcen- und lösungsorientierten Kompetenzen der KundInnen, die gefördert und aktiviert werden können. Coachs entwickeln gemeinsam mit den und nicht für die KundInnen individuell angemessene Lösungen in Passung an das System.

Coaching ist ergebnis- und lösungsorientiert und braucht daher evaluierbare Kriterien für das Erreichen konkreter Ziele und explizit formulierte operable Aufträge für Inhalte, Rahmen und Interventionen.

 

 

 

 

 

Ziel eines Coachings

Die Kernaufgabe von Coachs ist es, den KundInnen Zugänge zu Lösungen und Möglichkeiten zu öffnen. Der Schwerpunkt des Coachingprozesses liegt auf dem Lösungsprozess.

Diesem geht lediglich eine kurze Analyse des Problems voran, wobei dabei zu Beachten ist, dass es im Coachingprozess weniger um die Aufarbeitung vergangenheitsbezogener Ursache und Wirkungszusammenhänge geht, sondern vielmehr die zukunftsorientierte und lösungsfokussierte Erarbeitung von Zielen und Strategien zur Erreichung und Umsetzung.

Potentiale der KundInnen werden frei und vorhandene Ressourcen umgesetzt. Coach und KundIn erarbeiten gemeinsam Strategien zur Erreichung konkreter Ziele.

Der Focus im Coaching richtet sich auf die Hilfe zur Selbsthilfe und die Förderung von Verantwortung, Bewusstsein und Selbstreflexionsvermögen. Ziele eines Coachingprozesses sind unter anderem: Wahrnehmung erweitern sowie Erleben und Verhalten anregen, um den KundInnen Zugänge zu individuellen Lösungen und Möglichkeiten zu öffnen. Der Schwerpunkt des Coachingprozesses liegt nicht auf der Problemanalyse, sondern auf der Lösungsfindung. Generell ist Coaching als Vorbereitung für zukünftige Aufgaben ebenso begehrt wie für die Bearbeitung und Auf(-Lösung) bereits (länger) vorhandener Probleme.

 

 

Definition und Abgrenzung

 

 

Beratung, Fachberatung, Consulting

Definition

Ein Experte/eine Expertin verfügt über Spezialwissen, das dem Kunden/der Kundin nicht oder nur mit hohem Aufwand zugänglich ist. Die Expertise liefert dem Kunden/der Kundin neue Informationen, die seine/ihre Handlungsoptionen richtungsentscheidend beeinflussen. Aufgrund des Know-hows des Beraters/der Beraterin erarbeitet dieser/diese nach ausreichender Informationsrecherche und Diagnose der Problemsituation des Kunden/der Kundin die fachgerechte Lösung.

Diese wird dem Kunden/der Kundin übermittelt oder für ihn/sie umgesetzt. Letztlich ist jedoch der Kunde/die Kundin selbst verantwortlich, was mit dem Expertnnenrat geschieht. In das Feld der Fachberatung gehören alle Professionen, die ein hohes Maß an Fach- und Spezialwissen aufweisen: ÄrztInnen, JuristInnen, SteuerberaterInnen, WirtschaftstreuhänderInnen, NotarInnen, UnternehmensberaterInnen u.a.

Abgrenzung zu Coaching

(Fach-)Beratung ist stärker instruierend und bedient sich einer pädagogischen Vorgehensweise. Der Stil ist direktiver und der Berater/die Beraterin ist aufgrund seines/ihres Wissens der/die Souverän und eine Autorität. Coaching zielt auf die Förderung der Selbstreflexion und Wahrnehmung ab, um so Hilfe zur Selbsthilfe (Selbstmanagement) und zur Förderung des Selbstgestaltungspotentials zu geben. Der/die Coach baut dabei auf der bereits vorhandenen eigenen Expertise des Kunden/der Kundin auf.

ExpertInnenmodell: KundIn + Coach = ExpertIn + ExpertIn
Der Kunde/die Kundin entwickelt gemeinsam mit dem/der Coach seine/ihre eigene individuell passende Lösung, der/die Coach liefert keine fertigen Expertenratschläge oder gar die Lösung!

Supervision

(lat. supervidere = darüber schauen, beobachten)

Definitionen

Supervision dient der systematischen und regelmäßigen Reflexion beruflichen Handelns in Arbeitsfeldern, in denen die professionelle Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen die Hauptaufgabe darstellt. Supervision ist zugleich ein Modell für Lernprozesse, indem durch die Art und Weise, wie berufsbezogene Fragestellungen bearbeitet werden, Arten der Organisation von Denken und Lernen vorgestellt werden. Ihr Gegenstand ist das Erlernen der Selbstreflexion der eigenen beruflichen Arbeit als Mittel zur ständigen Verbesserung der eigenen Kompetenz und die Qualifizierung der eigenen beruflichen Professionalität. Sie liefert einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätsentwicklung von Organisationen und deren Dienstleistungen.

Der Begriff "Supervision" entstammt ursprünglich dem ökonomischen und administrativen Bereich. Er umreißt eine Vorgesetztenfunktion in Unternehmen, Behörden, Verbänden usw., also Organisationen. Der Supervisor/die Supervisorin hat dort als übergeordnete Instanz die Aufgabenerfüllung von unterstellten MitarbeiterInnen zu garantieren. "Supervision" bezeichnet also eine "Führungsfunktion". In Produktions- oder Dienstleistungsbetrieben etwa hat der Supervisor/die Supervisorin Sorge zu tragen, dass die von ihm/ihr geführten MitarbeiterInnen ihre Aufgaben sachgerecht erledigen.

Das heißt, er/sie hat sie fachlich anzuleiten und bei ihrer Aufgabenerfüllung zu kontrollieren. .[..] Ungleich komplexer stellt sich aber diese Führungsaufgabe dar, wenn das Ziel professioneller Aktivitäten in der Veränderung von Menschen besteht. In solchen Arbeitsfeldern wie Sozialarbeit und Psychotherapie erfolgt Supervision nicht einfach für eine sachliche Aufgabenerfüllung, sondern für menschliche Interaktionen.[...] Deshalb entwickeln sich gerade in sozialen Feldern differenziertere Vorstellungen über supervisorische Aufgaben als in anderen.
In der amerikanischen Literatur wird heute zwischen "administrative" und "clinical supervision" unterschieden." (vgl. A.Schreyögg)

"Supervidieren heißt von oben betrachten, die Arbeit eines anderen mit den Augen der erfahrenen Klinikerin, des einfühlsamen Lehrers, des kritischen Experten anschauen."
(E. Holloway)

In der angloamerikanischen Arbeitswelt wird als SupervisorIn jemand bezeichnet, der/die die Arbeitsabläufe koordiniert und überwacht und für die Einhaltung von Qualitätsstandards als Fachaufsicht verantwortlich ist. Diese SupervisorInnen stehen gegenüber unserer Vorstellung von Supervision in einem Arbeitsverhältnis, einem Abhängigkeitsverhältnis zum/zur SupervisandIn. Die zentrale Aufgabe bei beiden ist trotz der unterschiedlichen Beziehungsform die Zuständigkeit für Qualität.

Abgrenzung zu Coaching

Die Abgrenzung ist im Falle der Supervision besonders wichtig, da die beiden Felder verwandt sind, methodisch viele gemeinsame Urquellen haben und immer wieder in einem Atemzug genannt werden. Coaching bedient sich vieler ursprünglich in der Supervision weiterentwickelter psychotherapeutischer Methoden. Beide dienen der Reflexion beruflichen Handelns, die Wurzeln der Supervision liegen jedoch im sozialen und therapeutischen Bereich, wo sie auch die größte Verbreitung findet, während Coaching aus dem Sportbereich auf das Management übertragen wurde, woraus sich ein anderer Themenfokus ableitet
>> siehe Themen und Anlässe von Coaching.

Coachingprozesse sind im Gegensatz zur Supervision immer zeitlich begrenzt und beinhalten einen stärkeren handlungs- bzw. lösungsorientierten Ansatz. Coaching erfordert neben einem psychologischen einen wirtschafts-wissenschaftlichen Zugang, auf der anderen Seite keine Fachkompetenz im Handlungsbereich der KundInnen.

In den letzten Jahren gibt es Bestrebungen der Supervisionsorganisationen und Verbände, Supervision in einem viel allgemeineren und weiteren Sinne zu definieren und damit Coaching explizit mit in das Berufsbild integrieren zu können. Die populistische These, Supervision finde im non-profit Bereich statt, Coaching im lukrativen Managementbereich, legt wirtschaftliche Gründe nahe.

Für uns ist Coaching keine Konkurrenz zu Supervision, diese ist von der Qualifikation und Spezifizierung des Fachwissens in der jeweiligen Feldkompetenz des Supervisionsbereiches durchaus höher anzusiedeln. Supervision würde an Stellenwert verlieren, wenn sie sich weniger auf ihre eigentliche Aufgabenstellung konzentrieren würde.

Organisationsentwicklung

Definition

Organisationsentwicklung ist ein Verfahren, das betriebsumfassend, von der Führung ausgehend, durch geplantes Eingreifen in der Organisation angewandt wird zum Zwecke der Wirksamkeit (Erhöhung der Leistungsfähigkeit) und Gesundheit der Organisation
(vgl. Beckhard 1972).

In der Organisationsentwicklung liegt der Fokus also auf der Organisation als Ganzes. Es sollen Organisationsstrukturen und -prozesse sowie die ihnen zu Grunde liegenden Selektionen und Generalisierungen verändert werden. Damit einhergehend sind Einstellungs- und Verhaltensänderungen seitens der Organisationsmitglieder gefordert.

Abgrenzung zu Coaching

Organisationsentwicklung umfasst einen mehrstufigen Beratungsprozess, in dem unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen - von denen eines wiederum Coaching darstellen kann. Coaching stellt das Individuum bzw. das Team in den Mittelpunkt der Betrachtung und wird häufig als ein Instrument im Rahmen von OE- Prozessen angewandt, um Teams bzw. Einzelpersonen in der Umsetzung und Verarbeitung von Veränderung zu begleiten.

Mentoring

Definitionen

Das Prinzip des Mentoring beruht seit der Antike auf einer persönlichen, wohlwollenden Beziehung zwischen 2 Menschen mit unterschiedlichem Alter und deutlich sichtbarer Diskrepanz in der Lebenserfahrungen, geprägt durch die "Modell-Beziehung" zwischen Telemach, Sohn des griechischen Odysseus, und Mentor, Freund des Odysseus und wohlwollender Lehrer und Führer in informellen Lebensweisheiten.
Der Grundgedanke einer Mentoringbeziehung ist die persönliche Übergabe von informellen Informationen im Rahmen einer zeitlich befristeten Beziehung zwischen Mentor oder Mentorin und "Mentee".

Mentoring ist eine Methode der individuellen Personalentwicklung und wurde als Unterstützung zur Einführung von neu ins Unternehmen gekommenen oder Nachwuchsführungskräften entwickelt. Dabei soll eine erfahrene, länger im Unternehmen arbeitende und meist übergeordnete Führungsperson den Einführungsprozess ins Unternehmen erleichtern.

Mittlerweile haben sich die Generationen und Know-how Grenzen so verschoben, dass keinesfalls immer langjährige MitarbeiterInnen über mehr Fachwissen verfügen als jüngere. Daher dient Mentoring heute in den meisten Fällen eher der Einführung in die Organisationskultur und dem Aufbau funktionierender Arbeitsbeziehungen, sowie einer unmittelbareren Personalentwicklung durch direkte Vorgesetzte.

Abgrenzung zu Coaching

Im Gegensatz zu Coaching handelt es sich in der Regel um eine Beziehung, die kostenlos in der Privatzeit oder unternehmensintern in der firmeneigenen Dienstzeit erfolgt. Die Bandbreite in der Umsetzung ist daher sehr groß. MentorInnen geben Informationen, Erfahrungen und Wissen weiter und erleichtern Mentees über Empfehlungen den Eintritt in Netzwerke. In der Gesprächsführung bedienen sie sich, je nach Ausbildung, zum Teil coachingähnlicher Techniken.

Mediation

Definition

"Mediation" bedeutet wörtlich "Vermittlung" und bezeichnet ein strukturiertes, auf Freiwilligkeit basierendes Verfahren zur Konfliktlösung. Ein unparteiischer Dritter/ein unparteiische Dritte ohne Entscheidungsgewalt begleitet die KonfliktpartnerInnen zu einer win-win-Lösung. Es geht um Übernahme von Verantwortung und Selbstbestimmung sowie um konstruktive Auseinandersetzung mit Konflikten. Ein systemischer Mediator bzw. eine systemische Mediatorin fungiert dabei "nur" als "Experte bzw. Expertin für das Verfahren" und nicht als Problemlöser bzw. Problemlöserin.

Abgrenzung zu Coaching

Coaching ist eher als Prävention im Sinne der Zugänge zu Konfliktpotentialen und persönlichen Bewältigungsstrategien für Einzelpersonen und Gruppen zu sehen. Im Rahmen eines Konfliktcoachings ist die Begleitung in Konfliktfällen bis zu einer bestimmten Eskalationsstufe (Stufe 5 nach Glasl) möglich, danach sind eine andere Strukturierung und direktivere Regeln und Interventionen, wie sie die Mediation bereit hält, notwendig.

Management

Definition

Organisationen und Produktionsabläufe brauchen Steuerung und Regulierung, um die Effektivität und den Grad der Effizienz zu erhöhen. Das Management hat vier Funktionen zu erfüllen: Planung, Personalfunktion, Führung und Kontrolle (W. Staehle, 1989).

Die dabei unterschiedlich eingenommenen Rollen sind

  • Interpersonal: RepräsentantIn, Vorgesetzte/r, LobbyistIn
  • Informational: Radar, SprecherIn
  • Entscheidungsrolle: VerhandlerIn, InnovatorIn, Katalysator

Die dabei benötigten Schlüsselkompetenzen des Managers oder der Managerin umfassen neben der technischen, faktischen und konzeptionellen Qualifikation auch die der sozialen Kompetenz. Im Rahmen dieser sind auch Coaching-Skills gefragt.

Abgrenzung zu Coaching

Die Führungskraft, wie zur Zeit propagiert, per se als Coach zu definieren, widerspricht dem Coachingauftrag und sorgt für Rollenkonfusion. Die hierarchische und disziplinäre Letztverantwortung eines/einer Vorgesetzten verunmöglicht ein Kooperieren auf gleicher Ebene und die KundInnenautonomie wird durch klare Ziel- und Interessensvorgaben stark eingeschränkt. Die Anwendung von Coachingtechniken in der Gesprächsführung macht situationsabhängig Sinn und trägt zur MitarbeiterInnenentwicklung bei, ist aber klar zu unterscheiden von einem Coachingprozess.

Personalentwicklung

Definition

Personalentwicklung umfasst alle planenden, durchführenden und kontrollierenden Maßnahmen, die dazu dienen, die Humanressourcen bereitzustellen, die zum Erreichen der Unternehmensziele notwendig sind. Dazu gehören unter anderem die Potentialerhebung von MitarbeiterInnen, die zielgerichtete Wissensvermittlung und die Gestaltung, Durchführung, Evaluation und Beurteilung von (Lern-) Prozessen und Ergebnissen.

Abgrenzung zu Coaching

Coaching wird als ein Instrument der modernen Personalentwicklung eingesetzt, um Führungskräfte und MitarbeiterInnen im Entwickeln ihres Potentials und damit in der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu unterstützen.

Psychotherapie

Definition

Psychotherapie ist ein Heilungsverfahren, das sich an Menschen richtet, die unter psychischen Störungen leiden bzw. sich in Lebenskrisen befinden. "Psychotherapie ist ein einzigartiger Prozess der Begegnung und Zusammenarbeit von zwei Menschen mit dem Ziel der Hilfe in seelischer Not. Vom Therapeuten und der Therapeutin wird neben seinen bzw. ihren diagnostischen Fähigkeiten verlangt, dass sie eine den PatientInnen oder KlientInnen angemessene und allgemein anerkannte Behandlungsmethode beherrschen und auch eine tragfähige Beziehung aufbauen können. Vom Patienten und der Patientin wird das Bestreben nach Offenheit und nach konstanter Zusammenarbeit erwartet sowie die Bereitschaft, bisherige Gewohnheiten und Verhaltensweisen auch in Frage stellen zu lassen. Das setzt ein beidseitiges Vertrauen voraus, das sich schon in den ersten Stunden entwickeln muss, sich aber nicht im vornherein garantieren lässt. Jede tiefere menschliche Beziehung - und in der Psychotherapie geht es immer um eine solche - birgt auch das Risiko des Scheiterns in sich, und eine Garantie der Heilung gibt es nie."
(Aus dem Vorwort von Prof. Hans Kind, Psychotherapie-Ratgeber der BEOBACHTER-Reihe, 1995, Seite 10 f.)

Abgrenzung zu Coaching

Coaching richtet sich prinzipiell an "Gesunde", an Menschen, deren Selbstregulationsmechanismen aufrecht sind, die ihre beruflichen Situationen selbstreflektiert und eigenmächtig meistern können. Die Psychotherapie ist explizit auch auf Lebenskrisen und schwere psychische Störungen ausgerichtet, es werden im Gegensatz zu Coaching tiefergehende private und persönliche Probleme unter Berücksichtigung der individuellen Lebensgeschichte bearbeitet und v.a. in der Anfangsphase der Therapie verstärkt supportive und entlastende Interventionen gesetzt. Die Ausbildung zum Psychotherapeuten oder zur Psychotherapeutin ist gesetzlich geregelt und geht über eine Coachingausbildung weit hinaus.

Lebens- und Sozialberatung

Definition

Diese in Österreich speziell definierte Form der Beratung befasst sich neben einer Persönlichkeitsberatung mit ganz pragmatischen Problemstellungen wie Arbeits- und Berufsberatung, Schul-, Familien- und Sexualberatung. Vereinfacht gesagt mit allen Themen, die das soziale Leben mit sich bringt. Die Methodik reicht dabei von personenzentrierter Gesprächsführung über die Weitergabe von Fachinformationen und Tipps bis hin zu Trainingselementen in der Entwicklung von Social Skills.

Abgrenzung zu Coaching

Die angewandte Methodik der Lebens- und Sozialberatung ist direktiver und pädagogischer, das aktive und pragmatische Unterstützen und zeitweise Stellvertreterhandeln findet im Coaching in keinem Fall statt. Der Kunde/die Kundin erfährt Entlastung, indem ihm/ihr Wege zu seiner/ihrer eigenen Kompetenz eröffnet werden und der/die Coach begleitet ihn/sie dabei. Auch in den Zielgruppen und der Thematik unterscheiden sich die beiden Berufsfelder. Coaching konzentriert sich ausschließlich auf berufsbezogene Themen, die Zielgruppe kommt vorwiegend aus dem Führungs- und Managementbereich.

Training

Definition

Training hat die Vermittlung von Fertigkeiten und neuen Handlungsoptionen zum Ziel, die den KundInnen vorher nicht zugänglich waren oder noch wenig ausgeprägt und eingeübt waren. Im Training überwiegt der Handlungsaspekt, im Sinne von einüben, ausprobieren und festigen von Fertigkeiten und Skills, die im Trainingsprozess als Lernziele definiert werden.

Abgrenzung zu Coaching

Coaching ist ein Prozess, bei dem der integrierende Anteil von bereits vorhandenen Skills und Fähigkeiten eine wesentlichere Rolle spielt. Während TrainerInnen über spezifisches Fachwissen verfügen, das sie den Trainees vermitteln, bringen Coachs eine neutralere und weitere Perspektive ein. Der/die Coach rückt die vorhandenen Ressourcen und Potentiale in den Mittelpunkt, motiviert und fördert deren Nutzung und Umsetzung. Bezogen auf den sportlichen Kontext ist es für den Trainer/die Trainerin während des Wettbewerbes zu spät, AthletInnen neue Techniken beizubringen. Der/die Coach kann jedoch die AthletInnen im Wettbewerb unterstützen, sich auf die jeweilige Situation einzustellen und alle Ressourcen optimal zu nutzen.