Welche Kompetenzen braucht ein/e Coach?

 

 

 

Feld- und Fachkompetenz


Coaching-KundInnen und potentielle KlientInnen erwarten sich von Coachs grundsätzlich Fachkenntnis in ihrem Sektor. Aus der Erfahrung und aus Rückmeldungen ergibt sich eine Grundkenntnis bspw. in Organisation oder in Marketing oder in Controlling, um Fragen, Probleme und Themen der KundInnen verstehen zu können. Bei Unkenntnis besteht die Gefahr des sich Zurückziehens auf den "psychologischen" Teil des Gesprächs.

Rollen-Kompetenz


Der/die Coach sollte in mehreren beruflichen Rollen sattelfest sein, um die Bandbreite der Coaching-Arbeit wirklich nutzen zu können. In den meisten Fällen kommen Coachs aus einem oder mehreren Berufsfeldern wie Supervision, Beratung, Training u.ä. Weitere professionelle Rollen zu beherrschen ist von großem Vorteil.

Management/Leitungs-Kompetenz


Der/die Coach soll keine Führungskraft sein, jedoch Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Leitung des Gesprächs und zum Gestalten des gesamten Coachingprozesses besitzen. Dazu zählen Themen wie Initiative ergreifen, aber nicht vorgreifen, Stundengestaltung vornehmen ohne jedoch zwanghafte oder fixe Strukturen aufzubauen, den gesamten Prozess für das Coaching überblicken und sich daran orientieren können, ohne dabei Ergänzungen, Zwischenschritte oder Abweichungen zu negieren u.ä.m.

 

 

Ethik- und Human-Kompetenz


Der/die Coach braucht eine klare ethische Orientierung ("Credo") für sein/ihr Handeln gegenüber und mit den KundenInnen. Dazu gehört es, die Menschen, mit denen er/sie arbeitet, zu mögen, ohne mit ihnen intim zu werden oder sich in menschliche Abhängigkeit zu begeben. Eine offene, partnerschaftliche und entwicklungsorientierte, aber auch eine konfrontierende und fordernde Haltung sind für eine professionelle Arbeit wesentliche Kriterien.

Selbstreflexions- und Weiterentwicklungs-Kompetenz


Ein/e Coach sorgt für sich selbst, indem er/sie eigene Supervisions- oder Coaching-Reflexionen mit einer Fachperson vornimmt oder indem er/sie auch Abläufe, Aktivitäten und Coachings für sich selbst hinterfrägt, überprüft und aus anderer Warte nochmals betrachtet. Zum Repertoire von guten Coachs gehört es frei zu sein, sich zu ändern, neue Verhaltensweisen einzubringen, auch inhaltlich Neues zu lernen und dieses zu nutzen.

Prozess- und Ablauforganisations-Kompetenz


Das Denken in Abläufen und prozessualen Zusammenhängen gehört zu einer weiteren Kernaufgabe von guten Coachs. Damit sind die Planung und Abstimmung der Ziele und Themen im Gesamtzusammenhang über den Coachingzeitverlauf gemeint, ebenso die Zusammenhänge zwischen Themen von Einzelstunden und der Gesamtthematik.

 

 

Vernetzungs-Kompetenz


Ein/e Coach braucht Blickwinkel nicht nur für die Einzelperson, sondern für die Beziehungen, die den Kunden oder die Kundin umgeben, weiters für die sozialen Strukturen direkt und indirekt um ihn/sie herum und auch für die organisatorischen Aspekte wie Kultur, Zuständigkeit, Einflüsse, Branche/Markt und Arbeitssituation. Bei seiner/ihrer Arbeit hat er/sie in diesem Netzwerk zu denken und zu handeln. Das schließt auch thematische Vernetzungen und Zusammenhänge ein.

Soziale und Interaktions-Kompetenz


Voraussetzungen für Coaching sind die professionelle Nutzung aller Kommunikationswerkzeuge, eine persönlich gute bis ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeit und Fertigkeiten in der Interaktion zwischen Menschen, sei es im dualen/bilateralen oder mehrdimensionalen/multilateralen Zusammenhang.