14.12.2018

Schlüsselworte – Idiolektische Gesprächsführung in Therapie, Beratung und Coaching

Idiolektik, die Lehre von der Eigensprache des Menschen folgt zwei zentralen Prinzipien: 1) Jedes Lebewesen ist einzigartig und 2) jedes Lebewesen hat für sein Verhalten Gründe (gute Gründe). Jeder Mensch hat seine einzigartige Weise, sich auszudrücken, die niemand nachahmen kann. Die Eigensprache ist quasi sein verbaler wie nonverbaler Fingerabdruck. Die Bedeutung, die von der Person kommt, gibt uns den Zugang zur Eigensprache. Mit Hilfe der Idiolektik, die erstmals von A.D. Jonas in den 80er Jahren beschrieben worden ist, kann man in Beratung, Coaching und Therapie äußerst eingestimmte, hilfreiche Gespräche führen.

Der ganze Körper reagiert auf seelische Probleme, ohne dass wir es wissen. Im Volksmund wird dies schon lange versprachlicht: „Mir liegt das wie ein Stein im Magen.“ „Ich nehme mir das so zu Herzen.“ „Ich ertrage es nicht mehr.“ „Das geht mir unter die Haut.“ „Ich kann das nicht mehr schlucken.“ Alltägliche Redewendungen beinhalten so neurophysiologische Konzepte. Wenn wir das in beratenden Gesprächen wahrnehmen und in einer wertschätzenden Art und Weise darauf Bezug nehmen oder erfragen, kann jede Störung als kompetente Lösungsstrategie verstanden werden, wie dies in vielen systemischen und hypnotherapeutischen Ansätzen ja bereits angewandt wird.

Kurze Gesprächsbeispiele und Anwendungsmöglichkeiten werden verständlich skizziert, anregend geschildert, sowie mit neurowissenschaftliche Grundlagen aufbereitet. Für jeden Berater, Coach oder Psychotherapeuten eine Bestätigung dessen, was wir tagtäglich tun, und wie wir noch mehr unser Sinne für die Idiolektik (jetzt hat das Kind einen Namen) zu schärfen.

Lisa Tomaschek-Habrina
27.08.2016